4. Tag 09.09.2018
Antholz Obertal – Kasseler Hütte
8,5 Std. , 12 km , 1380 Hm bergauf , 560 Hm bergab
Nach einer Nacht mit lauter Musik einer Hochzeitsfeier werden wir zum Frühstück mit einem mehr als reichhaltigem Büffet entschädigt.
Um 8:20 Uhr machen wir uns auf den Weg. Erst ein Stückchen die Straße hinab und dann entlang eines Baches talabwärts ! Nach ca. 30 Minuten geht der Pfad dann steil bergauf , zieht sich durch den Wald immer weiter in die Höhe. Ein schöner Weg , anstrengend aber er könnte so bleiben wissen wir doch ,dass es noch steiler wird.
Nach 500 Hm erreichen wir die Baumgrenze und machen eine Pause. Von nun an geht es durch Geröll, Felsen und Schotter steil bergauf. Die Sonne brennt ordentlich und wir gehen langsam und stetig aufwärts. Immer wieder haben wir fantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge und das Antholzer Tal .
Schon spekulieren wir wo die Antholzer Scharte wohl liegt, sehen wir vor uns doch zwei Scharten.
Auf 2300m Höhe stelle ich mit Schrecken fest, dass sich an beiden Schuhen die Sohle löst! Wie kann das sein bei 6 Jahre alten Schuhen schon Auflösungserscheinungen ? Aber spekulieren hilft nicht. Ida macht den Vorschlag die Schuhe mit ihren Bandagen zu sichern. So wird es gemacht!
Bei Hm 2450 verabschiedet sich die erste Bandage,bei Hm 2600 die zweite!
Trotz den geht’s guten Mutes weiter bis wir den steilen Schutthang vor der Antholzer Scharte erreichen. Noch ca. 200 Hm und wir haben den höchsten Punkt des Tages erreicht. Aber vor der Scharte liegen erst einmal 560Stufen. 2008 wurde die Treppe aus Balken gebaut um den Hang begehbar zu machen .Nett, aber sehr anstrengend.
Bei Hm 2730 dann die große Überraschung: ein mit Ketten gesicherter Steig ! entlang der schroffen Bergflanke. 150m entlang der steil abfallenden Felswand hangeln wir uns auf dem schmalen Steig noch oben zur 2800 m hohen Antholzer Scharte. Der Ausblick ist überwältigend: Steine, Felsbrocken so weit das Auge reicht – eine Mondlandschaft. Von Gletschern anscheinend nichts mehr da. Über große Felsbrocken steigen wir bergab aber auch immer wieder bergauf . Wir sehen, dass die Steine und Felsen nur den Gletscher bedecken der an seinen Rändern schwarz vom Dreck ist .Unter dem Gletscher fließt das Schmelzwasser ab.
Über Felsen und große Steine gehen wir zwischen dem östlichen und westlichen Ferner abwärts. Bald wird der Weg zu einem Wanderweg , der sich zur Gletscherzunge hinab schlängelt. Gegen 17: 15 Uhr erreichen wir schließlich die Kasseler Hütte in 2190 m Höhe.
Kasseler Hütte ( Nebengebäude)
Nach der Anmeldung erzähle der Hüttenwirtin von meinen kaputten Schuhen. Die kennt das Problem und ihr Mann repariert den Schaden provisorisch mit ein paar Schrauben. Bis ins Tal werden sie so halten.
Mir stellt sich die Frage ob ich mir morgen im Tal neue Wanderschuhe kaufen soll. Wenn ich die Tour nicht abbrechen will muss ich das wohl tun .
Wir sind uns einig, dass dieses das Highlight der Tour war mit allem was die Berge zu bieten haben.